#030 The Flaming Trips

10. September 2020 #30
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Marc Mühlenbrock
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Tilmann Köllner

Klassisches Orchester, Kunstblut, Konfettikanonen - das bringt nur diese eine Band zusammen. Seit fast 4 Jahrzehnten erweitern die Flaming Lips mit ihrer psychedelischen Musik unser Bewusstsein. Sie gelten mal als amerikanische Version von Radiohead oder als Weiterdenker des Pink Floyd-Space-Rock, dann wieder als letzte lebende Hippies, die den Sound der 68er in möglichst seltsamer Form wiederaufleben lassen. Ihre Diskographie verwässern sie mit ganzen Alben voller Ambient Sounds und schreddernden Punkrock. Vom Punk haben sie sich bis heute den Do-It-Yourself-Charme bewahrt, mit dem sie Absurditäten wie mp3-Sticks in essbaren Gummi-Schädeln, Autoradio-Kassettenkonzerte und einen eigenen Sci-Fi-Film erschaffen haben. Auf grandiose Weise kulminiert alles in ihrer orgiastischen Live-Show, einem Kindergeburtstag auf Acid mit Alien-Tänzer*innen und Neon-Einhörnern, erwachsenen Menschen in Tierkostümen und Riesenballons, allesamt hüpfend zu diesem unfassbar positiven und hoffnungsvollen F'Lips-Sound. Dahinter steht ein Mann mit einer kaleidoskopischen Vision: Wayne Coyne hat die Flaming Lips in Oklahoma City zum Leben erweckt mit seinem unendlichen Ideenreichtum, der auch Musiker von Mick Jones über Tame Impala bis Miley Cyrus in seinen Bann zieht. In Stereo.Typen #030TheFlamingTrips erzählt er uns von dem ein oder anderen (musikalischen) Trip bis hin zum neuen, überraschend folkigen und politischen Album „American Head“, das am bedeutsamen Datum 11. September erscheint.

#029 Alanis Morissette

21. August 2020 #29
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Marc Mühlenbrock
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Tilmann Köllner

Isn‘t She Iconic? Wie sie da mit Wollmütze im Auto sitzt und ihre spitzfindigen Alltagsbeobachtungen in die Welt schreit? Auch 25 Jahre später hallt der schallende Refrain von „Ironic“ noch nach. Es war einer von vielen Hits auf „Jagged Little Pill“, diesem musikalischen Befreiungsschlag, der sich bis heute unfassbare 35 Millionen Mal verkauft hat. Die damals gerade 21-jährige Alanis Morissette hat damit ein Female-Empowerment-Statement gesetzt, das die primär männerdominierte Grunge-Welt aufgerüttelt hat und bis heute Künstlerinnen wie Pink oder Katy Perry prägt wie kein anderes Album. Dabei musste Alanis auch bittere Pillen schlucken, um zu DER Rock-Ikone zu werden - von der konservativen katholischen Erziehung über Dance-Pop-Performances in Casting-Shows bis zu Absagen von Plattenfirmen. Ihre tiefe Spiritualität hat ihr dabei ebenso Halt und Kraft gegeben wie ihre drei Kinder Ever, Onyx & Winter Mercy und ihre freche Offenheit, die sie sich bis heute bewahrt hat. „You Oughta Know“ wieso sie auf ihrem neuen Album würdevoll zurückschaut, was sie über den Megahype in den 90ern denkt und wie viele Gemeinsamkeiten sie mit anderen Stereo.Typen-Protagonist*innen hat. All das erzählt sie uns und in Folge #029...

#028 Katy Content

12. August 2020 #28
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Tilmann Köllner

Von der kalifornischen Pastorentochter Katheryn Elizabeth Hudson zu einem der größten und buntesten Popstars der Welt - diese Geschichte erzählen wir mit Hilfe von Katy Perry höchstpersönlich, in Folge #028KatyContent. Und klären dabei, wie zufrieden das „California Gurl“ denn nun ist, nachdem sie sich von ihrem christlich-konservativen Elternhaus provokativ gelöst hatte, indem sie davon sang, dass sie auch gerne mal Mädchen küsst, ein „Firework“ an Hits nicht nur gesungen sondern auch geschrieben hat und damit zu eine der bestverdienenden Künstlerinnen aller Zeiten geworden ist. Sie hat unterwegs Freunde gewonnen und verloren, wie Taylor Swift, die Gym Class Heroes oder den blauen Hau und hat die LGBTQ+ Community verärgert und supported. Ihr neues Album „Smile“ ist genauso kurz davor das Licht der Welt zu erblicken wie ihre erste Tochter, der sie mit „Daisies“ schon einen Song gewidmet hat. Hört die Geschichte eines „Teenage Dream“ ab jetzt überall, wo es Podcasts gibt…

#027 The Streets' Life

25. Juli 2020 #27
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Marc Mühlenbrock
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Tilmann Köllner

Mike Skinner, der Mann, der The Streets mit Leben füllt, ist einer der besten Storyteller seiner Generation. Er hat mit Geschichten, wie sie nur die Straße schreibt, unser Leben bereichert. Geschichten von Exzessen und Abstürzen, Freundinnen und Feinden, voller charmanter Lethargie, beißender Ironie und schonungsloser Ehrlichkeit. Runtergerappt mit diesem schnoddrigen Cockney-Dialekt auf luftige, demohafte UK-Garage-Sounds oder romantische Piano-Melodien – so hat er als Bedroom-Producer auf seinem ersten Album „Original Pirate Material“ LoFi-Hip-Hop erfunden, der heute allgegenwärtig ist. Auf seinem Zweitwerk „A Grand Don’t Come For Free“ nahm er uns mit auf die Suche nach vermissten 1000 Pfund – und dem Sinn von dem ganzen Scheiß hier. Es war der Soundtrack zu einem Film, den es nicht gab – kein Wunder also, dass Mike Skinner jetzt nachlegt und an einem Film arbeitet, der sein Leben erzählt. Das hat er auch bei uns gemacht, in Stereo.Typen #027TheStreets’Life. Und um sein neues Album geht’s natürlich auch.

#026 Jack White Stripes

9. Juli 2020 #26
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Tilmann Köllner

Jack White ist der King of Retro, der Bewahrer und Erneuerer des Rock'n'Roll. Er ist der Blues-Rock-Storyteller des 21. Jahrhunderts mit unverkennbar verzerrtem und doch glasklarem Gitarrenspiel aus der Garage, das ihn in eine Reihe stellt mit den größten Gitarristen der Geschichte. Mit The White Stripes hat er erst die Indie-Clubs erobert mit „Fell in Love With a Girl“ und dann die Fußball-Clubs mit „Seven Nation Army“. Der Mann ist ein blasser Tausendsassa, er hat noch zwei All-Star-Bands, die bösen The Dead Weather mit Alison Mosshart von The Kills und die melodiösen The Raconteurs mit seinem Detroit-Buddy Brendan Benson. Und dann hat Mr. White ja noch einen Bond-Song in petto. All diese Musik lässt der hardest working man in showbiz vorzugsweise in seinen eigenen Vinyl-Fabriken pressen. Selbst ist der Mann, das hat er schon als Möbelpolsterer gelernt – erzählt uns Jack Fucking White himself in Episode #026JackWhiteStripes... achja, und Happy Birthday Jack!

#025 Die Fantastischen 30

30. Juni 2020 #25
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Marc Mühlenbrock
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Tilmann Köllner

Vier gewinnt. Was Anfang der 90er klang wie ein überheblicher Slogan von vier halbstarken Schwaben in bunten Baggie-Pants, ist nach 30 Jahren Bandgeschichte unbestrittener Fakt. Die Fantastischen Vier haben in drei Jahrzehnten deutschen Sprechgesang geprägt und „Populär“ gemacht. Dabei mussten sich die sümbadischen Spaßrapper oft dem Unmut aus dem Underground stellen, sie wurden von Moses Pelham beleidigt, aber vom Mainstream gefeiert. Die Fantas haben sich immer wieder neu erfunden, ohne sich dabei unTroy zu werden. Dass ihnen das gelungen ist, haben sie auch ihrer Freundschaft zu verdanken. Smudo, Thomas D, Michi Beck und And.Ypsilon albern mit Ü-50 immer noch rum wie Zehntklässler auf einem Schulausflug - sie sind halt zusammen groß und zusammen alt geworden und werden hoffentlich noch ein bisschen zusammen bleiben. Wir schauen mit ihnen zurück auf eine bewegte Karriere zwischen Bühnen aus Europaletten und Stadion-Shows, Spaß und Spiritualität, Hoffnung, Lauschgift und Rückenwind. Jetzt geht’s ab, mit freundlichen Grüßen - in Folge #025DieFantastischen30.

#024 Phoenixmania

12. Juni 2020 #24
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Tilmann Köllner

If we ever feel better – dann hat das meist mit Phoenix zu tun, denn wir sind absolute Phoenix-Phans. Seit „United“, dem Debütalbum, das in diesen Tagen 20 wird, feiern und studieren wir diese außergewöhnlichste und erfolgreichste aller französischen Bands – und haben das Glück, sie auch immer wieder treffen zu dürfen. Diese 4 verwegenen, belesenen und lässigen Garçons mit den Oxford-Hemden und Röhrenjeans, die so galant zwischen Romantik und Rave, Synthies und Soul, Indie, Intellekt und Intuition flanieren in den königlichen Gärten ihrer Heimatstadt Versailles und später in N.Y., L.A., Bayreuth und „Rome“. Zu ihren Weggefährten gehören dabei Air und Daft Punk, die Coppolas und die Karaseks. Phoenix erschaffen Pop mit Panache, obwohl sie sich dem Business immer verweigert haben. Everything is Everything is Phoenix in Folge #024Phoenixmania.

#023 On Cypress Hill

2. Juni 2020 #23
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Tilmann Köllner

Cypress Hill sind Pioniere des Latin Hip Hop, obwohl sie genau das nie sein wollten. Ihre Vorbilder waren Run DMC und Public Enemy, aber sie erschufen Anfang der 90er einen ganz eigenen Sound, der sich an Rock, Metal und Psychedelic orientierte. Im Jahrzehnt des Crossover kamen sie damit genau richtig, inzwischen sind Cypress Hill ihre eigene Marke - stets umgeben vom grünen Dunst, den sie seit der Anfangszeit besingen und für dessen Legalisierung sie sich immer wieder stark gemacht haben. Zweites Markenzeichen: B-Reals nasale Stimme, bei der selbst Jan Delay neidisch werden könnte. Heute, am 2. Juni wird B-Real 50 Jahre alt - Happy Birthday! In Stereo.Typen #23OnCypressHill blickt er mit uns zurück. Mit 17 wurde Louis Freese in einer Schießerei erwischt. Danach zog er sich in die Musik zurück und wurde zu B-Real, um lieber nur über das gefährliche Gang-Leben in der Cypress Avenue in South Gate zu rappen als daran teilzunehmen. Mit Sen Dog fand er einen Partner in Crime am Mic und mit DJ Muggs und Percussionist Eric Bobo die passende Beat- und Rhythmus-Fraktion. Seit 3 Jahrzehnten liefern die 4 Tracks über Gangs, Geld und Girls und vor allem Gras! Wir zünden uns einen auf sie an und B-Real erzählt uns, welche Musik man am besten hört, wenn man high ist.

#022 Chris Cornell

17. Mai 2020 #22
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Tilmann Köllner

„In My Time of Dying“ war der letzte Song, den Chris Cornell live gesungen hat. Wenige Stunden später nahm er sich das Leben. Das war heute vor drei Jahren – am 18. Mai 2017. Sein Tod war ein Einschnitt in so viele andere Leben, auch das von Soundgarden-Nerd Marc Mühlenbrock. Songs wie „The Day I Tried to Live“ oder „Fell on Black Days“ waren wunderbar traurige Hymnen der Grunge-Ära, als Seattle den Soundtrack für die Generation X schrieb. Chris Cornell war, neben Kurt Cobain und Eddie Vedder, eine ihrer Stimmen – weltbekannt geworden durch „Black Hole Sun“ und später durch den James-Bond-Song „You Know My Name“. Soundgarden waren genauso nonkonform wie ihre Fans sein wollten, ihr Sound war spacig und vertrackt, zu heavy für Rock, zu experimentell für Metal, deep und depressiv wie das regnerische Seattle. Mit seiner anderen Band Audioslave klang er dann wütend und warm wie das sonnige Kalifornien, ganz nach dem Geschmack und Gemüt von Tilmann Köllner. In Stereo.Typen #022ChrisCornell erinnert sich Marc an die Begegnungen mit Cornell, der uns auch selber aus seinem Leben erzählt. RIP Chris Cornell, Live to Rise!

#021 Bono Anniversaire

8. Mai 2020 #21
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Tilmann Köllner

It’s a Beautiful Day – denkt sich Paul David Hewson am 10. Mai 2020 zum 60. Mal und setzt seine Sonnenbrille auf. Er blickt zurück auf das Leben eines Rockstars, Ritters und Retters. Besser bekannt ist er als Bono Vox, Stimme und Kopf von U2, einer der größten Rockbands aller Zeiten, als Friedensbotschafter, der von Anfang an mit seiner Musik mehr wollte als Standing Ovations in Stadien. Nämlich die Welt verändern – dafür wird er von Publikum, Popstars und Politikern gleichermaßen ernst genommen und gefeiert. Er wurde nicht nur zum Ritter geschlagen, sondern auch mehrfach für den Friedensnobelpreis nominiert. Ein Weltenwanderer where the streets have no name zwischen Musik und Menschenrechten, Protestanten und Katholiken, arm und reich, laut und leise – wir feiern den singenden Irishman und lassen ihn selbst ein paar Kapitel seiner außergewöhnlichen Lebensgeschichte erzählen, With or Without U2. In Stereo.Typen #021BonoAnniversaire – jetzt überall, wo es Podcasts gibt…